Moin Moin, Herr Professor Stark, Sie haben gerade an einem Kongress in der Ukraine Teil genommen. Wie beurteilen Sie dieses internationale Symposium, und warum fand bisher noch kein vergleichbares zum Beispiel in Russland statt?

— Ich habe mich sehr gefreut das ich eingeladen worden bin, nach Kiew zu dem Kongress der Weltgesellschaft für Psychiatrie. Es wurden sehr viele interessante Themen vorgestellt für die ganze Breite der Psychiatrie, und auch für die Psychotherapie. Ich habe mit einer Kollegin dort gesprochen, leider nur online, weil ich wegen Corona nicht fahren dürfte, die berichtete, das die Psychotherapie in der Ukraine genauso wie in Deutschland, aber auch in Polen immer weiter ins Hintertreffen gerät, weil die Psychiatrie mit Medikamenten immer mehr Schwergewicht erhalt, und letztlich ja es ist auch billiger, aber das gilt nur für die kurzfristigen Symptome, aber nicht für die langfristige Verbesserung im Leben unserer Patienten, da waren wir beide uns auf internationaler Ebene einig. In Russland sind auch Kongresse angeboten worden, aber sie sind auch durch Corona in letzten Zeit ganz abgesagt worden, daher kann ich nicht darüber so viel berichten.

Die moderne Welt heute ist eine Art kosmopolitischer «Schmelztiegel“: Grenzen werden verwischt, Menschen sind einander viel nähergekommen. In einem Interview sagten Sie, dass es sehr wichtig sei, die Diagnostik Chronische Fatigue Syndrom klar zu differenzieren. Wie ist es damit in der Ukraine?

— Ja, die Diagnose des Chronisches Fatigue Syndrom ist sehr schwierig, weil sie sehr Umfangsreich ist. Man muss nachfolgenden neuesten wissenschaftlichen Kriterien ein sehr umfangsreiches ärztliches Interview durchführen es dauert bestimmt mehr als eine Stunde. So viel Zeit haben die meisten Arzte in der Ambulanz gar nicht. Dieses Interview umfasst die ganzen Störungen, die auftreten bei einem chronische Erschöpfungssyndrom. Das sind ganze Störungen auf den somatische Ebenen, die Immunologie, Darmsystem, Neurologie. Um diese ganzen Symptome abzufragen, dauert es eben sehr lange.

In der Ukraine ist das ähnlich wie ich gehört habe. Auch da gibt es die Erkrankung Chronisches Fatigue-Syndrom, auch da genau wie in Deutschland denken vielen Psychiatern es sei etwa eine Psychische Erkrankung oder ein Somatisierung Syndrom oder ein sehr starkes Bourne-out oder eine Depression. Aber das ist es nicht. Es gibt die Untersuchungsmethode, die wir hier in Hamburg anwenden. Mit Sportmedizinische Untersuchungsmethoden die genau die Belastungsunfähigkeit im muskulären Bereich darstellen können. Das ist neu und das hilft uns diese Erschöpfung, diese extreme Erschöpfung zu differenzieren und die Erschöpfung und die Motivationslosigkeit die depressive Patienten zeigen.

Welche neue Erkenntnisse hat die Wissenschaft über das CFS und Long-COVID-Syndrom gewonnen?

— Das Long-COVID-Syndrom ist jetzt in der Presse überall präsent. Es zeigt sich das viele Patienten nach einer Corona-Erkrankung auch nicht wieder auf die Füße kommen. Und über Monate hin weck die Erschöpfung und auch andere somatische Störungen nicht verschwinden. Damit ähnelt sie die Erkrankung des Chronisches Fatigue-Syndrom.

Wir haben hier schon Patienten gesehen, die nach einer COVID-Erkrankung zu uns kamen, weil sie gehört haben, dass wir Experten sind für das CFS-Syndrom und wir könnten aufgrund unsere Diagnose Techniken einschließlich der Sportmedizinische Untersuchung klar darstellen, dass sie die Kriterien eines Chronisches Fatigue-Syndrom erfühlen auf diese muskuläre Schwäche und mangelnde Erholungsfähigkeit aufzeigen.

Insofern ähnelt diese Long-COVID Fatigue Erkrankung CFS. Psychopathologisch ist es auch verstehbar, weil bei der Chronischen Erschöpfungssyndrom gibt es virale Auslöser zum Beispiel Epstein-Barr Virus oder das Hantavirus oder andere Viren und Bakterien, bei der Borreliose zum Beispiel. Und das Coronavirus ist auch nur ein Virus insofern hat es eine sehr deutliche Ähnlichkeit mit Störungsgeschichte bei dem Chronischem Fatigue-Syndrom.

Wie beurteilen Sie die Maßnahmen gegen CFS und Long COVID in West- und Osteuropa?

— Ja, die Maßnahmen gegen das Fatigue-Syndrom und das COVID-Syndrom fangen ja erst an. Gegenüber dem Chronischen Fatigue Syndrom gab es sehr wenig, weil es ja auch noch nicht so bekannt ist. Und auch die aller neueste Forschung erst Ergebnisse gezeigt hat, wie wir die folgende Erkrankung abmildern können bei diesen Patienten. Die Long COVID Erkrankung hat natürlich eine extreme Medien Aufmerksamkeit erbracht und auch neue Forschung Gelder angestoßen. Es sind hier in Deutschland neue Forschung Gelder ausgeschrieben worden um diese Erkrankung besser kennen zu lernen. Davon werden die Patienten mit dem CFS letztlich profitieren. Dasselbe hat meine Kollegin in der Ukraine aus Kiew auch bestätigt, dass die erste Maßnahmen und erste Forschungsideen anlaufen.

Welche Perspektiven gibt es für die Erforschung von Chronisches Fatigue-Syndrom?

— Das Chronische Fatigue-Syndrom ist bisher hauptsächlich beforscht worden auf der immunologischen Basis oder es wurden Unterschiede gesucht im Blutbild in den Immun Parametern, die diese Erkrankung ausmachen oder erklären können oder vielleicht doch differenzieren von anderen Erkrankungen. Diese Forschungen haben Ergebnisse gebracht, aber sie könnten immer noch nicht die tatschliche Ursache erklären: warum jemand jetzt ausgerechnet an Chronik Fatigue-Syndrom erkrankt. Das mit unserem Model das dahinter eine massive Regulation Störungen autonom Nervensystem steht die chronifiziert schon lange vorhanden war und über die Absenkung der Parasympathischen schützenden auch immunschützenden Aktivität dann eine erhöhte Erkrankungsbereitschaft gegenüber Viren und Bakterien stattfindet das ist für uns die umfassende Erklärung für das Erkrankungsbild zum mal wir das auch mit unseren technische Messinstrumentarien nachweisen können und auch im therapeutischen Kontext wenn wir mit diesen Patienten arbeiten um bei zu bringen wie sie die Regulationsfähigkeit ihres eigenen autonomen Nervensystems wiederstellen können und damit wieder die Selbstheilungskräfte fördern können. Dies hat bei vielen Patienten zu deutlichen Erfolgen geführt.

Vielen Dank für interessantes Gespräch, Herr Professor Stark und alles Gute!